Nur etwa drei Kilometer von Altenwerder entfernt liegen in Neuwiedenthal mittlerweile sieben Flächen der Stiftung. Die meisten wurden lange als Grünland genutzt, dann fielen sie brach. Die Flächen liegen östlich des Naturschutzgebietes Moorgürtel. Alle weisen Niedermoortorfe auf. In der Umgebung ist durch das Brachfallen viel Erlenwald aufgekommen. Auf mehreren Flächen verlaufen Gräben, die stark verlandet waren, so dass keine freie Wasserfläche mehr vorhanden war. Ziel für diese Flächen ist es, durch gelegentliche Mahd eine Freifläche für feuchte Hochstaudenfluren und Wiesenpflanzen zu erhalten. Weiter wurden die Gräben so weit wie möglich wiederhergestellt und das Wasser in ihnen eingestaut. Durch diese Maßnahmen wird ein vielfältiges Mosaik aus verschiedenen Lebensräumen verbessert und erhalten.
Auf allen Flächen wurden zuerst biologische Grunderfassungen durchgeführt, die für eine Planung von Maßnahmen unerlässlich sind, damit wir wissen welche Arten da sind und welche Arten wir auf den Flächen besonders fördern können.
Auf fünf Flächen wurden die verlandeten Gräben wieder geöffnet. Wo möglich und nötig wurde das Wasser im Graben etwas eingestaut, damit die Gräben möglichst immer Wasser führen. Frösche (Moorfrosch, Grasfrosch und Teichfrosch) sowie Erdkröten und Teichmolche besiedeln diese Gräben sehr gerne und in steigenden Zahlen.
Für diese Amphibien aber auch für Libellen ist das Landschaftsmosaik ideal. Beide Gruppen benötigen Wasserlebensräume für die Fortpflanzung und Landlebensräume für die erwachsenen Tiere.
Der Graben auf der Fläche “Im Gehege“ wurde im Februar 2014 wiederhergestellt – und im Mai 2018 wurde eine besondere Libelle dort festgestellt: Die Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis). Diese Art hatte in 2018 ein gutes Jahr und zeigt uns gleichzeitig, dass der Graben ein geeigneter Lebensraum ist.
Die Stiftungsfläche „Im Kretort“ hat die Stiftung Ende April 2012 erworben. Brennnesseln prägten die Fläche. Im Februar 2013 wurde der Mittelgraben auf dieser Fläche wiederhergestellt. Er hat einen Überlauf in den nördlichen Graben, der Überlauf ist so eingestellt, dass die Fläche vernässt wird. Durch die erhöhte Feuchtigkeit breiten sich Seggen und auch der seltene Straußblütige Gilbweiderich aus.
Die Moor- und Grasfroschpopulation ist hier sprunghaft angestiegen, schon im April 2013 entdeckten wir einige Laichballen.. Darüber hat das Elbe Wochenblatt in dem Artikel „Hurra – die Frösche kommen“ berichtet. In den letzten Jahren konnten wird die Laichballen nicht mehr einzeln zählen: die Fläche die mit Laich bedeckt war mehrerer Quadratmeter groß – also über 500 Laichballen!
April 2020: Gras- und Moorfrösche legen zu hunderten ihren Laich in einem 2013 wiederhergestellten und neu eingestauten Graben in Neuwiedenthal ab. Was im Jahr 2013 mit wenigen Fröschen und etwa 4 Laichballen begann hat sich zu einem begehrten Laichplatz entwickelt, etwa 20 Quadratmeter Laich wurde in diesem jahr abgelegt (einige 1000 Laichballen).