Obstwiese Jakobsberg und angrenzende Erlenweide (3,4 ha):

Die Obstwiese auf dem Jakobsberg im Wilhelmsburger Osten ist eigentliche eine Obstweide, denn das Grünland unter den alten Apfelbäumen wird mehrmals im Jahr von Galloway-Rindern abgeweidet. Nach Osten schließen sich ein feuchtes Erlenwäldchen und ein schmales Grünland an.

Diese Flächen konnte die Stiftung in Ergänzung zum Obstgarten erwerben. Auch diese Fläche wird von Galloways beweidet. An den Rändern wachsen Gebüsche aus verschiedenen Sträuchern, in denen der Neuntöter wohnt und in denen er viele Insekten findet.

Großes Ochsenauge, Vierbindiger Schmalbock, Kleiner Fuchs

Apfelernte

Auf Anfrage können Gruppen, wie zum Beispiel diese erste Klasse von der Elbinselschule Wilhelmsburg, im Herbst zum Jakobsberg kommen und mit uns zusammen Äpfel ernten und probieren. Wie unterschiedlich die Sorten schmecken!

Auch können sie die selbestgeerntetn Äpfel mitnehmen – es sollen schon leckere Muffins, Apfelkuchen und Apfelmus aus den Äpfeln enstanden sein. Neben den Äpfeln entdecken die Kinder auf der Obstweide verschiedene andere Früchte und auch Tiere, die sich von den Früchten ernähren.

Wenn die Gruppen das möchten, können sie im Frühling zur Blüte der Obstbäume wieder kommen.

Die Äpfel sind reif: Golden Deilcious am Jaobsberg

Obstbäume

Ingrid Marie

Der Obstbaumbestand der Obstwiese wird von der Sorte Golden Delicious geprägt, die Sorten Ingrid Marie und James Grieve sind auch vertreten sowie einige Birnenbäume. Auf der Fläche sind vor ein paar Jahren einige verschiedene alte Apfelbaumsorten gepflanzt worden. Weitere Hochstamm-Obstbäume hat die Stiftung gepflanzt, darunter sind auch Kirschen und Pflaumen.

Die Obstbäume sollen möglichst lange erhalten bleiben, denn je älter ein Obstbaum wird, desto mehr Lebensraum kann er für andere Organismen bieten.

Wespen mögen unsere Äpfel auch

Im Winter bekommen die Obstbäume der Reihe nach einen Pflegeschnitt verpasst – es geht nicht in erster Linie darum, dass die Bäume möglichst viel Äpfel tragen, sondern darum die älteren Bäume möglichst lange vital am Leben zu halten. Denn alte Obstbäume bieten vielseitige Versteck- und Nahrungsmöglichkeiten für zum Beispiel Insekten oder Vögel.

Aber natürlich haben wir auch nichts gegen ein paar leckere Äpfel einzuwenden! Ein Teil der Äpfel wird von „das Geld hängt an den Bäumen“ eingesammelt und zu leckerem Apfelsaft verarbeitet. Hier gibts es einen Bericht von der Ernte. Wenn viele Äpfel an den Bäumen hängen gibt es einen Ernteaufruf über den BUND, wer sich anmeldet bekommt Äpfel satt für den Eigenbedarf. Wenn ihr Äpfel für eine Schule, eine Kita oder einen guten Zweck benötigt, könnt ihr euch gerne melden! Viele Äpfel bleiben am Baum und dienen so verschiedenen Tieren im Herbst und bis in den Winter als Nahrung.

Ringelnattern: Der Jakobsberg ist mit seiner Obstwiese, den neue angelegten und wiederhergestellten Gewässern, seinen Gehölzhaufen, seinen besonnten und geschützten Flächen ein ideales Revier für Ringelnattern. Hier finden sie Schutz, Futter, Überwinterungsquartiere, Eiablageplätze und Futter. Frösche, zum Beispiel, fressen sie besonders gern.

Ringelnatter

Ringelnatter

Steinkauz

Nistkasten für den Steinkauz

In Altenwerder gab es viele alte Obstbäume und in einem Apfelbaum hat auch ein Steinkauz gebrütet.

Im Wilhelmsburger Osten lebte -und lebt möglicherweise noch – der Steinkauz. Diese kleine Eule, die sich von Insekten und kleinen Wirbeltieren wie Mäusen und Fröschen ernährt, zu fördern, ist ein Ziel der Stiftung auf den Flächen am Jakobsberg. Die kleine Eule nutzt gerne Höhlen in alten Obstbäumen um dort zu brüten. Da bisher nur wenige und zu kleine Höhlen in unseren Obstbäumen erkennbar sind, haben wir Steinkauznistkästen installiert und damit das Angebot an Brutplätzen verbessert. Neben den Nistmöglichkeiten ist es sehr wichtig, dass es ein gutes Nahrungsrevier gibt. Dazu ist der alte Obstgarten mit seinen offenen Bereichen sehr gut geeignet. Auch das an den Erlenwald angrenzende Grünland mit zwei kleinen Gewässern bildet einen wichtigen Bestandteil eines Nahrungsrevieres.

Bei den winterlichen Kontrollen der Nistkästen konnten wir feststellen, dass verschiedene kleine Vögel, aber auch Mäuse und Marder, die Kästen gerne nutzen. Bislang leider noch kein Steinkauz.

Im Sommer 2018 haben Hornissen einen Kasten besetzt und nach ihren Vorlieben umgestaltet. Wichtig war ihnen, dass das Einflugloch nicht zu groß ist, daher wurde es verkleinert. Es ist gut zu erkennen, dass die Hornissen Holzmaterial aus verschieden Quellen nutzen. Die zerkauten Holzfasern haben sehr unterschiedliche Farbtöne. Die Hornissen finden auf der strukturreichen Obstwiese ausreichend Nahrung. Sie sind bei uns gern gesehene Bewohner. Weil sie toll sind! – Und weil sie zeigen, dass es genug Nahrung hier für sie gibt. Sie wären zudem geeignete Beute für den Steinkauz – denn seine Nahrung kann bis zu 75% aus Insekten bestehen.

Erlenwald

Der Erlenwald grenzt an die Obstwiese und zieht sich als schmaler Waldstreifen von Ost nach West entlang der Wettern. Der Wald liegt etwas tiefer als das südlich angrenzendee Grünland. Leider liegt der Wald nicht tief genug um genügend Feuchtigkeit für einen richtigen Feucht- oder Sumpfwald aufzuweisen. Im Wald stehen einige Erlen, die Spechthöhlen aufweisen, der Totholzantiel ist relativ hoch. Damit junge Bäume nachwachsen können, wird der überwiegende Teil des Erlenwaldes ausgezäunt, damit junge Bäume aufwachsen können.

Landschaft

Der Jakobsberg im Wilhelmsburger Osten liegt auf einer kleinen Erhöhung – bevor die Flächen ab dem 14. Jahrhundert hier Stück für Stück eingedeicht wurden, hatte die Elbe hier einen ihren ihrer vielen Seitenarme – und der Jakobsberg war eine kleine Insel im Fluss. Ein Rest eines alten Flussarmes ist am Westrand des Jakobsberges noch vorhanden. Im Winter 2013/14 wurde ein Teil des stark verlandeten Altarmes geöffnet. Hier finden Frösche, Libellen und Wasserpflanzen Lebensraum. Am Rand entwickelt sich ein breiter Schilfsaum.

Altarm am Jakobsberg, offene Wasserfläche Februar 2014

Altarm am Jakobsberg, Ende Juli 2014