Im Winter 2021 wurde auf der größen Fläche nochmal die flache Senke verbessert. Hierzu wurden mit dem Bagger weitere flache Senken geschaffen. Diese füllten sich am Ende des Winters mit Wasser. Für vier Kiebitzbrutpaare und etwa 7 Brutpaare in der Umgebung auf Ackerflchen war das eine Einladung hier im Frühjahr 2022 zu brüten. An der über den Sommer allmächlich abtrocknenden flachen Senke fanden auch die ganz kleinen passende Nahrung.
Mehrere kleinere und eine größere Ackerfläche im Wilhelmsburger Osten werden schrittweise in Grünland umgewandelt. Die Nutzung der Flächen im Raum als Grünland ist im Landschaftprogramm (Lapro) der Stadt Hamburg vorgegeben. Grünländer und die Gräben darin sind ein wichtiger Bestandteil der alten Kulturlandschaft in der Hamburger Elbmarsch. Diese Elemente waren in Altenwerder und sind bis heute für den Wilhelmsburger Osten prägend.
Auf einer Fläche waren in den 1990iger Jahren die Gräben zugeschüttet und Drainagen verlegt worden. Dies konnten wir im Februar 2018 rückgängig machen und die Gräben teilweise neu anlegen. Auf andern Flächen wurden die bestehenden Gräben mit flacheren Böschungen versehen. Wo möglich erhielten die Gräben zudem ein „Rohrknie“ das den Wassereinstau auf der Fläche ermöglicht. So führen die Gräben auch dann Wasser, wenn der Wasserstand im übrigen System abgesenkt wird. Ob das notwendig ist und inwieweit es funktioniert, sollen unsere Beobachtungen in den nächsten Jahren zeigen.
Für den Sommer 2018 wurde auf einem großen Teil der ehemaligen Ackerflächen eine einjährige Blühmischung ausgesät. Diese dient der Bodenverbesserung, da der Öl-Rettich aus dieser Mischung tief wurzelt und so den Boden lockert. Weiter kann sich der Boden von der bisherigen intensiven Nutzung erholen.
Im Spätsommer zierten viele Sonnenblumen die Flächen, die von Hummeln und anderen Besuchern eifrig besucht wurden. In den nächsten Jahren erfolgt dann stückweise eine Einsaat als Grünland.
Von den Baggerarbeiten gibt einen kurzen Film:
Baggerarbeiten auf Stiftungsfläche
Im Frühjahr 2014 und 2015 hatten Kiebitze auf den (damals noch) Ackerflächen der Stiftung gebrütet. In Absprache mit den Pächtern und vor dem Hintergrund geltender Artenschutzgesetze setzte sich die Stiftung für die Schonung der Kiebitzbruten ein. Kiebitze brüten relativ früh im Jahr und legen ihre Eier oft in nur wenig gepolsterte Mulden in Äckern oder anderen Freistellen. Die Umweltbehörde hat sich dem Kiebitzthema angenommen und macht Landwirten das Angebot sie beim Auffinden und Markieren der Nester vor der Flächenbearbeitung zu unterstützen – so können Nester auf Ackerflächen erhalten bleiben.
Heute brüten einige Kiebitze auf den Flächen der Stiftung und wir versuchen durch unsere Maßnahmen die Kiebitzpopulation zu stützen. Futterhabitate und Brutflächen, wie eine große flache Blänke und flache Grabenränder sind ein wichtiger Teil dieser Maßnahmen.
Die erste Grünlandfläche wurde 2016 eingesät. Die Einsaatmischung bestand aus verschiedenen Kräutern (Regiosaatgut), die von der Deutschen Wildtierstiftung im Rahmen ihres Wildbienenprojektes bereitgestellt wurde. Viele der ausgesäten Arten kamen 2018 zu Blüte, so zum Beispiel Sumpf-Ziest, Sumpfschafgarbe, Kleine Braunelle.